Herkunft:
Folgt man der Literatur (z.B. Reinhard Ehrmann) erstreckt sich die Verbreitung von Odontomantis cf. planiceps von Sumatra, den Mentawai Inseln, Sipora, Java und Borneo. Ich habe auch schon Bilder von Tieren aus Thailand gesehen. Interessant ist, dass der Locus Typicus aus Java stammt (männlich) und der weibliche Locus Typus aus Borneo. Ob es sich dann dabei tatsächlich um Tiere der gleichen Art handelt ist möglich, jedenfalls wirft es für mich die Frage auf ob Odontomantis micans tatsächlich eine gute Art ist!
Die Verbreitung dieser sehr kleinen Mantodea ist also enorm groß und es ist anzunehmen, dass sich diese Art über die Seehäfen in diesem südostasiatischen Seeraum weit verbreitet hat. Weibchen erreichen eine Größe von 2,5 – 3cm, Männchen erreichen 2cm.
Meine Tiere konnte ich in der Nähe der Stadt Miri am „Sungai Miri“ sammeln. Das erste mal im Jahr 2010 und wie es das Schicksal wollte, 10 Jahre später am selben Fundort.
Rechts im Bildteil sind Bilder des „Sungai Miri“ zu sehen ebenso, wie Biotopaufnahmen. Am Ende folgen Terrarienaufnahmen der Tiere und der Einrichtung.
Miri ist eine Großstadt in Malaysia und liegt im Nordwesten des Bundesstaates Sarawak auf der Insel Borneo. Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen Verwaltungsdivision und hat rund 300.000 Einwohner. Die Stadt ist damit nach der Hauptstadt Kuching die zweitgrößte Stadt in Sarawak. An ihr fließt der „Sungai Miri“ vorbei ins Meer.
Haltung:
wie man auf den Biotopaufnahmen erkennt ist Odontomantis cf. planiceps kein Waldbewohner. Odontomantis cf. planiceps lebt in den krautigen Schichten, wie man sie um die Flüsse in Borneo findet oder beispielsweise auch an Waldrändern oder Siedlungsrändern. Dort kann man sie an sonnigen Stellen auf breiten Blättern sitzen und jagen sehen. Man findet die Tiere in Gruppen verteilt auf den Pflanzen. Bei Gefahr flüchten sie dabei gerne unter die Blätter oder lassen sich fallen. Die Tiere sind sehr aktiv und in Kombination mit ihrer geringen Größe ist das fotografieren in der Natur nicht eben einfach.
Für die Einrichtung des Terrarium bedeutet dies möglichst viele großblättrige Pflanzen einzubringen. Ich verwende hierfür Farne oder kleine Topfpflanzen der Gattung Calathea. Auch ein paar Kletterzweige sind sinnvoll. Die Tiere brauchen eine hohe Luftfeuchte. Temperaturen von 28 – 30 Grad am Tag und 10 Grad weniger in der Nacht sind zu empfehlen. Ich besprühe die Terrarien einmal am Tag recht ordentlich. Sinnvoll halte ich trotz der geringen Grüße ein Terrarium von 40cm Höhe und einer Bodenfläche von 20cm x 20cm.
Mein Traum ist es den Tieren einmal ein großes Terrarium zu bieten, dicht bepflanzt. Dann müsste es auch möglich sein die Tiere, wie in der Natur, in Gruppen in verschiedenen Stadien zu halten. Eventuell mit ein paar Grashüpfern die aus der Region stammen. Ich bin mir sicher man würde interessante Dinge beobachten! Die Tiere sind innerartlich nicht sehr aggressiv wenn das Futterangebot und genügend Ausweichmöglichkeiten gegeben sind. Als Futter biete ich Obstfliegen, Stubenfliegen und Pinkys.
Ein Terrarium, wie ich es typisch einrichte ist in der Bilderfolge rechts zu finden.
Zucht:
Die Zucht an und für sich ist nicht sehr problematisch. Ein frisch adultes Weibchen zeigt noch grüne Flügel. Diese färben sich rot, wenn das Weibchen geschlechtsreif, reif für die Fortpflanzung ist. So meine Beobachtung. Oft bereits nach einer Woche kann das Weibchen verpaart werden, wenn es gut gefüttert ist. Ich setze dann in das gut eingerichtete Terrarium das Männchen dazu. Meistens wird es das Weibchen zuerst einmal eine Weile beobachten. Steht das Weibchen gut im Futter ist es nicht aggressiv gegen das Männchen. Oft kommt es noch am selben Tag zur Verpaarung. Die Weibchen legen gerne bis zu 8 Ootheken. Es können auch mehr sein. Zu Anfang war ich wirklich überrascht über die unermüdliche Produktion dieser Eipakete. Diese Ootheken werden bevorzugt auf den breiten Blättern der Pflanzen abgelegt. Rauhere Flächen werden zur Ablage möglichst gemieden!
Ein Problem kann die Aufzucht sein. Einfach bedingt durch die enorme Winzigkeit der frisch geschlüften Nypmphen. Diese schützen sich im Grunde bis zur Adulti in einer Ameisenmimikry. Dabei sind die Nymphen in den ersten 4 Stadien Ameisen am ähnlichsten. Genauso agil sind sie auch.
Sicher kann man versuchen die L1 Nymphen mit kleinen Drosophila zu füttern. Für die meisten Nymphen sind diese jedoch einfach zu groß. Damit hatte ich große Verluste bei der Aufzucht. Eine andere Möglichkeit sind Springschwänze. Die halten sich aber am liebsten auf dem Boden auf, während die Odontomantis Nymphen die höheren Bereiche der Auszuchtboxen aufsuchen. Ich habe für mich das Problem durch das verfüttern von Trauermücken gelöst. Damit habe ich den besten Erfolg die Tiere groß zu bekommen. Ab L3 ergänze ich dann das Futterangebot durch Fruchtfliegen.
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